Arches Nationalpark. Ja genau der mit den roten großen Sandbögen. Ein Traum für jeden Fotografen. Genaue Bilder schon im Kopf.
Das Problem war nur, dass wegen Bauarbeiten der Park von 7 pm bis 7 am geschlossen ist. Ergo: keine Bilder bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang - sprich beim besten Licht. Mist.
Also Plan B: gleich um 7 Uhr morgens in den Park, um das weiche Licht auszunutzen (und der Hitze des Tages - 46 Grad - zu entfliehen).
Gesagt, getan. Wecker auf 6 am gestellt, Abfahrt 6:30 am um dann 6:45 am Parkeingang zu sein.
Und... diese Idee hatten rund 100 Autos vor uns auch. Ich sah schon die schönen Bilder schwinden.
Wäre es möglich in einer rasanten Kurvenhatz die 100 Vorgänger auf der Fahrt in den Park zu überholen? Meine Beifahrerin schien sichtlich wenig begeistert von einer halsbrecherischen Fahrt. In Wirklichkeit wäre es auch kaum möglich gewesen. Also mal wieder in Gelassenheit üben und mittels Atemtechnik auf innere Entspannung umschalten.
Vielleicht kann ich ja ein paar beim Wandern zum Felsen überholen? Das sollte doch möglich sein!
Angekommen beim Parkplatz fanden wir zum Glück gleich einen Platz nahe am Eingang. Aber leider mal wieder die Rechnung ohne Gattin gemacht - denn was müssen Frauen immer auf einem Rastpaltz: Toilette besuchen. Immer. Mist. Und was ist immer vor der Frauentoilette: eine Warteschlange. Immer.
Die Bilder schon innerlich abgehakt, doch noch ein letztes Aufbäumen in mir: "Das darf doch nicht wahr sein. Die Zeit läuft mir davon und ich warte hier vor dem Trockenklo auf das Startkommando?"
Also kurzerhand "Tschüss" gerufen und "Wir sehen uns am Felsen" und innerlich gedacht "Mal sehen was in den alten Knochen noch so steckt - dann gib mal Gas, Junge".
Die Strecke war mit 60 bis 90 Minuten angegeben. Wollen doch mal sehen was geht. Und so wurde einer nach dem anderen überholt. Ich schenkte mir nichts. Nach 28 Minuten war ich da.
Letztlich kam ich als Fünfter am Delicate Arch an und hatte genau noch 4 Minuten bis die große Flut an Touristen einsetzte.
Das muß reichen - das hat gereicht. Glücklich und etwas dehydriert ging es auf den Rückmarsch. Diesmal brav im Einzugsbereich meiner "Nachzüglerin".