Mittlerweile haben wir uns ganz gut eingespielt mit unserem kleinen Camper, in dem man leider wenn das Bett innen umgebaut ist nicht mehr aufrecht sitzen kann. Aber das Wetter hat bisher ganz gut mitgespielt und so sind wir den ganzen Tag draussen - genießen Sonne, Meer, Strand und die sagenhafte Landschaft.
An was ich mich aber nicht gewöhnen werde, ist dass man ab fünfzig mindestens einmal nachts raus muss.
Weniger müssen müssen - oder wie war die Werbung? Laut Urologe sind zweimalige WC-Besuche in der Nacht völlig unbedenklich. Toll!
Tja, lieber Doctore Urologe: Sie müssen ja hier nachts nicht auf den seltsamsten Camp-Gelegenheiten raus. An der Autobahnraststätte bei stürmischem Wind 200 m zur Eldelstahl-Latrine latschen macht keinen Spass. Oder auf der Wiese am See, wenn draussen die Sicht wegen Nebels gerade mal 3 Meter beträgt und die Wombats hyperaktiv sich durchs Gelände bewegen.
Oder die Public Toilets sich über der Brücke 100 m im Ort befinden... Die Dorfjugend lässt grüßen!
Und vor allem gibt es überall Hinweisschilder wegen Schlangen, Spinnen und sonstigem tödlichen Getier das in Australien nur liebend gerne zubeißt. Besonders in der Nacht.
Aber auch eine interne Lösung scheitert an der Platzenge und den fehlenden Lagerungsmöglichkeiten. (Den Hygiene-Check besteht unser altes abgeranztes Gefährt so wie so nicht mehr).
Verkneifen geht auch nicht, wenn erst vier Uhr morgens ist und man an nichts anderes denken kann ... Und der nahende Morgen doch noch so fern ist.
Ab 16 Uhr nichts mehr trinken? Möglich, aber völlig dehydriert in die Schlafhöhle zu gehen macht auch keinen Spass.
Ungerecht ist ja, dass das offensichtlich ein Männerproblem zu sein scheint. Denn die liebe Gattin muß weniger müssen müssen. Warum nur immer wir Männer? Und auch noch im Alter? Sollen doch die Jungen nachts raus müssen, die sind doch noch fitter und beweglicher! Was soll´s.