Straßensozialarbeit auf den Philippinen - das heißt zwar "nur" ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Not ist an vielen Ecken sichtbar. Aber wenn auch nur einem Kind dadurch geholfen werden kann, lohnt sich die ganze Mühe und auch die Rückschläge.
Natürlich könnte die Regierung mehr tun: gegen Korruption, gegen Arbeitslosigkeit, gegen Armut, gegen Drogen, gegen Kriminalität ... Aber ist es nicht zu bequem auf die anderen mit dem Finger zu zeigen und sich überheblich zurück zu lehnen? Oder die Augen zu schließen?
Als Reisende geht das Augenschließen ja noch ganz gut - aber es ist bemerkenswert wenn man (wie unsere Tochter) ein Jahr hier investiert und mit aller Kraft und Kreativität versucht zu helfen. Immerhin ein Tropfen! Den Kindern tut es unheimlich gut. Und es verändert die eigene Perspektive auf das Leben.
Immer wieder wird man dann auch dankbar in Deutschland geboren zu sein, mit allen Annehmlichkeiten, die für uns so selbstverständlich sind und hier auf den Philippinen fehlen: Trinkwasser, soziale Systeme, Hygiene, Gesundheitsvorsorge, Bildung... Man lernt es hier sehr schnell zu schätzen, was zu Hause "normal" ist.
Was wir auch schätzen ist, dass wir keine krankheitsübertragenden Stechmücken in Deutschland haben (ich bin täglich total verstochen - es ist ein Kampf gegen Windmühlen), Flöhe und Läuse überwiegend in Deutschland ausgerottet sind, dass wir kein tropisches Klima haben und das ganze Jahr über schwitzen müssen, dass die Wäsche trocknen kann, dass wir Wasser aus dem Hahn trinken können und das Klopapier ruhig in das WC werfen dürfen und nicht wie hier im Abfalleimer sammeln müssen. Ja, ja es überhaupt Klopapier gibt und man es nicht überall mitbringen muß.