Hoi An

In Hoi An erwartete uns dann zum Glück wieder warmes Kurze-Hosen-Wetter, Strand und (leider) jede Menge Touristen.

Durch die Unmengen an Touristen leidet dann auch die Gastfreundschaft und Moral der Vietnamesen.

Kaum habe ich ein Motiv im Blick, heißt es schon: "One Dollar!" Und die Hand wird mir demonstrativ entgegengestreckt. Ich drehe inzwischen den Spieß um und mache dann eine Handbewegung, dass ich Geld fürs Fotografieren von ihnen möchte. Dann schauen sie mich meist verduzt an. No money - no picture.

Je mehr Touristen desto höher die Preise in den Geschäften und Lokalen, desto unfreundlicher die Menschen, desto mehr Klamotten-Läden (Outdoorkleidung wird sehr viel in Vietnam hergestellt) und Souvenirshops.

Zum Glück können wir nichts einkaufen da in den Rücksäcken kein Millimeter mehr Platz ist und wir noch eine ganze Weile unterwegs sein werden.

Höhepunkt der Dreistigkeit: Wenn Du irgendwo Dein Drahtesel abstellen willst, kommt irgend jemand angerannt und behauptet, dass das genau hier 5000 Dong kostet.

Das muß man den Vietnamesen schon lassen - geschäftstüchtig sind sie und hart im Verhandeln.

Und wenn es nichts zu tun gibt (was sehr oft der Fall ist) dann daddeln alle auf den Smartphones um die Wette oder liegen schlafend in der Ecke. So zum Beispiel die Frisöre. Wenn keine Kundschaft da ist, wird kurzerhand der Frisörsessel, der eine horizontale Liegepostition hat, zum Schlafsessel umgewandelt. Neue Kundschaft muß ihn dann schon kräftig wecken.

Der gemeine Rikschafahrer liegt vornehmlich selbst gerne in seinem Gefährt und hält ein Nickerchen.

Oder manche Verkäuferin/Bedienung muss man schon mal anstoßen, damit sie sich einem zuwendet und vom Bildschirm abläßt. Es ist ja nicht so, dass es keine Arbeit gäbe, aber die läuft ja nicht davon und morgen ist ja auch noch ein Tag...