Nach einer sehr anstrengenden und turbulenten Fahrt durch die wilden Berge sind wir inzwischen in Hanoi (Vietnam) angekommen.
Der Bus warf uns vor der Stadt im Dunkeln raus und wir mussten schauen wie wir zu unserem Hostel kommen sollten. Bisher konnte kein Mensch in Vietnam ein Wort Englisch.
Tuktuk? Fehlanzeige. Rikscha? Fehlanzeige. Sammeltaxi? Fehlanzeige. Taxi? Gibt es in Hanoi, aber der wollte aufgrund der späten Zeit und unserer erschöpften Gesichter eine unverschämt hohe Summe Bares als ich ihm die Adresse auf dem Smartphone zeigte.
"Nicht mit mir", dachte ich und ein freundlicher Herr vom Busbahnhof erbarmte sich und zeigte uns die entsprechende Haltestelle des öffentlichen Busses. Warum nicht? Alle um uns herum grinsten sich einen ab und wir dachten bei uns: "Die machen sich einen Spaß mit uns und schicken uns in die falsche Richtung bei Nacht und Nebel".
Also: Absichern. Busfahrer nochmals fragen. Der bestätigt mit dezentem Kopfnicken, dass wir richtig seien.
Wir hofften, er weiß überhaupt wo unser Hostel liegt.
Bei der Busfahrt kommt mittels Smartphone heraus, dass Hanoi rund 6,8 Mio. Einwohner hat und die Hauptstadt von Vietnam ist. (Vorher den Reiseführer lesen hätte geholfen)
Ob das mal gut geht. Die Fahrt im städtischen Bus dauerte und dauerte. Im Notfall nehmen wir dann beim Aussteigen doch noch ein Taxi.
Aber das war gar nicht nötig, denn der Busfahrer winkte zum Ausstieg und wir fanden die Auswurfstelle sogar im Stadtplan des Reiseführers und unser Hostel ebenso. Alles gut gegangen. Hanoi hat Straßennamen und sogar Schilder aufgestellt!
Einfach den Menschen Vertrauen - das hat bisher immer funktioniert.
Hanoi. Das ist der Hammer , diese Stadt. Quirlig, lebendig, impulsiv, laut, modern, riesig und mit all dem Leben auf der Straße einfach genial. So haben wir uns treiben lassen und gar nicht so viele Sehenswürdigkeiten angeschaut.
Das Leben in vollen Zügen genossen. Die Vietnamesen essen immer, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Und viel. Meist auf der Straße bei kleinen Garküchen. Einfach herrlich.
Oder zum Beispiel beim Frisör! Ich wurde vorgeschickt und nachdem Sonja gesehen hatte, dass es mich nicht entstellt hatte, wollte sie auch unbedingt die Haarlänge ändern.
Schon alleine das Haarewaschen (worauf ich aus Kostengründen mal wieder verzichtet habe) dauerte bei ihr fast 40 Minuten! Und wer wartete und wartete? Es wurde spät als wir frisch herausgeputzt aus dem Laden herauskamen um dann im nationalen Wasserpuppentheater noch etwas für unser "Kulturkonto" zu tun. Es war sehr eindrücklich, meisterhaft und schön - mit Live-Musik.