Die letzten Übernachtungsmöglichkeiten warfen doch im Nachhinein Fragen auf: muss man mit 50 Jahren noch in in einem Hostel übernachten? Bunt, schrill, mit Sponti-Sprüchen an den Wänden wie zu alten Studentenzeiten auf dem Klo der Lieblingskneipe? Auf einer Matratze die es nicht einmal verdient hat so bezeichnet zu werden? Bretthart, so dass unsere Körper nach Abhilfe schrien - und zwar in Form unserer Super-Luxus-Isomatten mit 9 cm Dicke und Daunenbefüllung? (Danke, dass wir die dabei haben!)
Zimmer ohne Fenster - dafür mit romantischem Neonlicht oder alternativ ein Bett im 12-er-Schlafsaal mit spätpubertierenden Anfang-Zwanzigern? Frühstücken mit Leggins beplankten jungen Damen (auch wenn sie aussehen wie eine Presswurst) oder noch halbschlafenden Jugendlichen die in der letzten Nacht das Happy-Hour-Billigbier nicht vertragen haben und nicht mal in der Lage sind zu grüßen?
Muss man mit 50 noch so cool drauf sein wie die Hostel-Sparfüchse in ihren Elefanten-Batik-Hosen aus Indien mit den verfilzten langen Haaren und den Tattoo´s an allen möglichen und unmöglichen Körperstellen? Eines fragwürdiger als das andere. Haben die sich damals auch gefragt wie die Tattoo´s im Alter aussehen werden, wenn die Schwerkraft die überschüssige Haut zum Erdmittelpunkt dirigiert und der Drache dann aussieht wie ein lahmer Adler?
Reisen, Backpacking, ja, bitte. Auf jeden Fall auch mit 50. Auch unbedingt günstig und erlebnisreich. Aber nicht mehr im Hostel! Ein einfaches Guesthouse oder Hotel tut es hier in Südostasien auch.